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DKP Siegen News

 

Stellungnahme zur Ehrung von Walter Krämer

14. April 2012

In der Hoffnung, dass mit der erstellten Verwaltungsvorlage und mit einem Grundsatzbeschluss weitere Schritte zur Ehrung von Walter Krämer eingeleitet werden können, haben wir auf den Besucherplätzen die Ratssitzung verfolgt.

Was sich dann abspielte war erschreckend. Auf die eigentlich selbstverständlichen Feststellungen aus den Reihen von SPD und DIE LINKE, dass man Humanist und gleichzeitig auch Kommunist sein kann, machte die CDU – Fraktionsvorsitzende Höpfner-Diezemann unumwunden deutlich, dass sie die humanitären Leistungen von Walter Krämer im KZ Buchenwald zwar zur Kenntnis nimmt, aber als Kommunist und erst recht als Funktionär der KPD hätte er über umfangreiche „kriminelle Energie“ verfügt.

Zu Ende gedacht, könnte man zu dem Ergebnis kommen, dass Walter Krämer aufgrund krimineller Umtriebe 1933 verdientermaßen von den Nazis in „Schutzhaft“ genommen wurde und Jahre später im KZ Buchenwald landete. Auf dem Weg dahin wurde er allerdings „resozialisiert“ und ist zum „Humanisten“ geläutert. Eine absurde Vorstellung.

Der antikommunistische Rundumschlag wurde von Frau Schleifenbaum – ebenfalls CDU – mit Zitaten aus dem „Schwarzbuch des Kommunismus“ fortgesetzt. Da fehlte nur noch das unsägliche Zitat von Kurt Schuhmacher von den Kommunisten, die in Wahrheit rotlackierte Faschisten seien. Das kam dann auch prompt von Rüdiger Heupel (CDU).

Ohne hier konkret auf das „Schleifenbaumsche Grauen“ einzugehen, empfehlen wir bei der Bundeszentrale für politische Bildung nachzulesen, dass die KPD 1933 die einzige Partei war, die den Massenwiderstand gegen die NS-Herrschaft propagierte und die größte Zahl von Toten im Widerstand gegen die Hitlerdiktatur zu beklagen hatte (www.bpb.de/publikationen).

Wir empfehlen die Rede von Ex-Bürgermeister Ulf Stötzel ( CDU ), die er im Jahre 2000 anlässlich der Verleihung des Titels „Gerechter unter den Völkern“ von der Holocaust- Gedenkstelle Yad Vashem in Israel posthum an Walter Krämer gehalten hat. Seine Worte zum „vergessenen“ kommunistischen Widerstand im folgenden Ausschnitt:

[…]„Walter Krämer war überzeugter Kommunist. Es gibt keinen Grund zu verschweigen, dass sich die Stadt Siegen lange schwer getan hat, für diesen Mann zu einer Form des ehrenden Andenkens zu finden. Die Ursache hierfür liegt, wie ich glaube, in der alten Bundesrepublik vielerorts sichtbar gewordene Tabuisierung des sozialistischen und kommunistischen Widerstandes gegen die Hitlerbarbarei. Den Männern des 20. Juli, die nach dem Attentatsversuch hingerichtet wurden, hat man in Plötzensee eine Gedenkstätte errichtet. Für Walter Krämer wurde hier in Siegen Jahrzehnte nach seinem Tod eine Gedenktafel angebracht. Staufenberg war Offizier, der den Wahnsinn des Krieges beenden wollte. Krämer war aufgrund seiner politischen Überzeugung ein Feind der Nazi-Ideologie. Beide, Stauffenberg und Krämer, standen trotz unterschiedlicher Weltanschauung auf derselben Seite.“ […]

Das Abstimmungsergebnis ist für uns zur Nebensache geworden. Es tut uns fast körperlich weh, wenn im Rat Frau Höpfner–Diezemann u.a. überdrüssig dem Antrag des Bürgermeisters letztlich zustimmen. Das Gleiche gilt, wenn die Herren Bertelmann (UWG) und Walter (FDP) – denen man ansieht, dass sie das, was mit der Ehrung erreicht werden soll, immer noch nicht kapiert haben – genervt die Hand heben.

Das sich eine Mehrheit im Rat der Stadt Siegen für die Verwaltungsvorlage entschieden hat nehmen wir zur Kenntnis. In der Vergangenheit waren wir darauf bedacht, in der über weite Strecken emotionalen Diskussion antikommunistischen Ausrastern konstruktiv zu begegnen. Nach dem Eindruck, den wir von der letzten Ratssitzung haben, werden wir offensiver die Debatte begleiten, denn wir befürchten, dass sich bei den nächsten Schritten zur Ehrung Walter Krämers am Diskussionsniveau nicht viel ändern wird.

DKP Gruppe Siegen, 02.03.2012

 

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6. April 2012

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